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Seite:Heft32VereinGeschichteDresden1937.pdf/65

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66) Der berühmte Historienmaler Peter von Cornelius wurde 1841, ein Jahr vor Tieck, von München nach Berlin berufen, um sich bei den Kartons zu dem von Friedrich Wilhelm IV. geplanten Camposanto schöpferisch zu betätigen.

67) Graf Baudissin war seit Herbst 1840 in zweiter Ehe mit Sophie Kaskel, der Tochter eines reichen Dresdener Bankiers, verheiratet. Vgl. Wolf Graf Baudissin. Gedenkblätter für seine Freunde 1880, 45

68) Es handelt sich, wie Zaunick (a. a. O. 199–200) eingehend dargelegt hat, offensichtlich um die von Jean Mistler in seinem Buche Madame de Staël et Maurice O'Donnell 1805–1817 d'après des lettres inédites (Paris 1926) mitgeteilten Briefe und Billette der Frau von Staël, die von dem bisher unbekannten eigenartigen Liebesverhältnis der französischen Schriftstellerin mit dem um 14 Jahre jüngeren Wiener Grafen Moriz O'Donnell Kunde geben. 1811 heiratete dieser die Prinzessin Christine de Ligne und starb als Feldmarschall-Leutnant am 1. Dezember 1843 zu Dresden. Vgl. E. von Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich XXI 2 f.

69) Wie Zaunick (a. a. O. 200) festgestellt hat, lebte Henriette von Bardeleben geb. von Bodungen aus Berlin, geschiedene erste Frau des Kurfürstlich-hessischen Oberstleutnants Franz Heinrich von Bardeleben, in den Jahren 1842–1852 in Dresden. Krankheitshalber kehrte sie 1852 nach Berlin zurück. Vgl. dazu Tieck's zehnten Brief S. 36.

70) Elise Freiin von Ungern-Sternberg, Oberaufseherin der Heil- und Pflegeanstalt Illenau bei Achern, und ihre jüngere Schwester Amélie waren mit Carus' Tochter Caroline befreundet. Beide entstammten der zweiten Ehe des Geheimen Rates Wilhelm Freiherrn von Ungern-Sternberg, der von 1819–1821 Intendant des Mannheimer Theaters war und später in Dresden Tiecks engerem Kreise angehörte. (Nachweisungen bei Zaunick a. a. O. 201.) Der Freiherr starb am 25. April 1847, demnach bald nach der Niederschrift des Briefes der Frau von Lüttichau.

71) Die schwungvolle, aber zum Widerspruch reizende Rede, mit der König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen am 11. April 1847 den ersten vereinigten Landtag eröffnete, ist u. a. in: Reden und Trinksprüche Sr. Maj. Friedrich Wilhelms des Vierten Königs von Preußen (Leipzig 1855) 41–56 abgedruckt. Eine zeitgenössische Kritik derselben besitzen wir in den „Bemerkungen über die Rede Friedrich Wilhelms IV. bei Eröffnung des Vereinigten Landtags zu Berlin“, Freistadt, bei Müller und Schmidt, 1847. Über ihre Wirkung äußert Heinr. von Treitschke (Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert V 5 620) „Die Thronrede erschreckte und verwirrte die Hörer.“

72) Das Aplombo des Königs, d. i. die Sicherheit seiner Haltung.

73) Der dem Abschreiber nicht geläufige Ausdruck der Spielersprache lautet: jouer à quitte ou à double und bedeutet „in der letzten Partie um Abtragung oder Verdoppelung der Schuld spielen“, d. h. alles wagen.

74) Wie Tieck seiner am 21. Februar 1841 gestorbenen Lieblingstochter Dorothea jahrelang nachtrauerte, so konnte er auch den Tod der Gräfin Henriette Finkenstein, seiner langjährigen inniggeliebten Hausgenossin, die am 23. November 1847 starb (Aus Tiecks Novellenzeit 157), nicht verwinden. Vgl. dazu Carus, Lebenserinnerungen III 242 f.

75) Frau von Lüttichau wurde im Sommer 1848 von einem heftigen typhösen Fieber befallen, kam aber schließlich glücklich durch. Vgl. Carus, ebenda III 261 f.

76) Als Abgeordneter für Frankfurt a. d. O. nahm Raumer an der am 18. Mai 1848 in der Paulskirche eröffneten Deutschen Nationalversammlung teil. Da er keine Rednergabe besaß, trat