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Herzog Heinrich in Baiern hält reine Straße

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Herzog Heinrich in Baiern hält reine Straße
Untertitel:
aus: Deutsche Sagen, Band 2, S. 202-203
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1818
Verlag: Nicolai
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons,Google
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: [1]
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Bearbeitungsstand
fertig
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[202]
493.
Herzog Heinrich in Baiern hält reine Straße.
Aventin Bair. Chronik Bl. 411b.


Herzog Heinrich zu Baiern, dessen Tochter Elsbeth nach Brandenburg heurathete, und die Märker nur „dat schon Elsken uth Beyern“ nannten, soll das Rothwild zu sehr lieb gehabt und den Bauern die Rüden durch die Zaun gejagt haben. Doch hielt er guten Frieden und litt Reuterei, oder wie die Kaufleute sagten, Räuberei, gar nicht im Lande. Die Kaufleut hießen sein Reich: im Rosengarten. Die Reuter aber klagten und sagten: kein Wolf mag sich in seinem Land erhalten, und dem Strang entrinnen. [203] Man sagt auch sonst von ihm, daß er seine Vormünder, die ihn in großen Verlust gebracht, ehe er zu seinen Jahren kam, gewaltig gehaßt, und ein Mal, als er über Land geritten, begegnete ihm ein Karrn, geladen mit Häfen. Nun kaufte er denselben ganzen Karrn, stellte die Häfen neben einander her, und hob an zu fragen jeglichen Hafen: weß bist du? Antwortete drauf selber „des Herzogs“ und sprach dann: nun du mußt es bezahlen, und zerschlug ihn. Welcher Hafen aber sagte „er wäre der Regenten“ dem that er nichts, sondern zog das Hütel vor ihm ab. Sagte nachmals: so haben meine Regenten mit mir regiert. Man nannt ihn nur den reichen Herzog; den Thurn zu Burghausen füllte er mit Geld aus.