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Die Wacht der Montenegrinerin

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Textdaten
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Autor: Frida Schanz
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Titel: Die Wacht der Montenegrinerin
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 8, S. 141, 147
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[141]

Die Wacht der Montenegrinerin.
Nach dem Oelgemälde von Richard Linderum.

[147]
Die Wacht der Montenegrinerin.
Zu dem Bilde von Richard Linderum (S. 141).

Durch schwerer Wolken trübe Schar
Irrt flammend greller Blitzesschein. –
Wo weilst du, mein verwegner Aar?
Komm heim, komm heim, wir sind allein! –
Sturmlaut und sternlos ist die Nacht
Und schreckensvoll des Wetters Wuth.
Komm heim! Bei deinem liebsten Gut
Sitz ich bewehrt und halte Wacht.

Das Lämplein vor dem Gottesbild
Verlischt. – O bittre Sehnsuchtspein!
Mein Herze ruft dich laut und wild:
Komm heim, komm heim, wir sind allein!
Ich seh dich wie in wachem Traum,
Du Trotzigster der tapfern Zahl, –
Dein Angesicht ist starr und fahl,
Und blutig ist der Heide Saum.

Dein Heim einst nanntest du mein Herz;
O komm; – mit meiner Küsse Gluth
Still’ ich des kühnen Helden Schmerz,
Still’ ich der Wunden rinnend Blut.
Ich schaute tapfer lang darein, –
Nun ist mein Muth, mein Stolz vorbei!
Hörst du der Sehnsucht bangen Schrei?
Komm heim, komm heim, wir sind allein! –
 Frida Schanz.