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Der große Christoph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Der große Christoph
Untertitel:
aus: Flugzeuggedanken
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1929
Verlag: Ernst Rowohlt Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons,
S. 140
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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Bearbeitungsstand
fertig
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[140] DER GROSSE CHRISTOPH

Wer Rigas[1] Hafen kennt,
Kennt auch das Holzmonument,
Das man den großen Christoph[2] nennt.

Der Heilige mit seinem Wanderstabe.

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Auf seiner Schulter sitzt der Jesusknabe.

Den hat er, wie die Leute dort sagen,
Durch die Düna[3] getragen.

Die Flößer und die Schiffersleute schenken
Ihm Blumen, Bänder hin und andrerlei

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Und bitten frömmig ihn dabei,

Er möge dies und das zum Guten lenken.
Es kommen viele Leute so und gehn.

Der Christoph trägt um seine Lenden
Ein Hemd, vier Hemden, manchmal zehn,

15
So je nachdem, was sie ihm spenden

Und andermal auch wieder stehlen.

Er trägt und gibt das Gerngewollte.
Und Christus schweigt; er ist ja noch so klein,
Und beide lächeln ob der simplen Seelen.

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Und wenn sie wirklich etwas wurmen sollte,

Dann kann das nur ein Holzwurm sein.


Anmerkungen (Wikisource)