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Buschweibchen

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Textdaten
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Autor: Carl Wilhelm Dornick
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Titel: Buschweibchen
Untertitel:
aus: Volkssagen in der Lausitz, in: Neues Lausitzisches Magazin, Sechszehnter, Neuer Folge dritter Band, S. 381–382
Herausgeber: Joachim Leopold Haupt
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1838
Verlag: Heyn’sche Buch- und Kunsthandlung
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Erscheinungsort: Görlitz
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Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
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[381]
13.
Buschweibchen.

Buschweibchen (Buschweibel genannt) sind Zwerginnen. Solche hielten sich zwischen Haynewalde und Spitzkunnersdorf in den Büschen auf, besonders am Forste. Einst hütete eine Kuhhirtin am Buschrande das Vieh und spann, wie es früher gewöhnlich war. Da kommt ein Buschweibchen und spricht: kämme und lause mich ein bischen, ich will dir dafür eine Neige (eine Spille voll) spinnen. Die Hirtin thut das Verlangte und das Buschweibchen thut das Versprochene. Abends weift die Hirtin das Garn, und schon hat sie einen Strähn, dann den zweiten und dritten von dieser Neige geweift, endlich als sie den vierten anfängt ruft sie: der Donner! das [382] Garn hat auch gar kein Ende! Kaum aber hatte sie das gesagt, so war das Ende da und das Weifen hörte auf.

Einer andern Hirtin wurde ein ähnlicher, einem Buschweibchen erwiesener Dienst, mit einer Schürze voll trockenem Laubes belohnt. Dieses warf die Hirtin als unnütz weg; als sie aber nach Hause kam, belehrte sie ein an der Schürze noch hängendes Goldstück, was sie weggeworfen hatte.

Ein Bauer aus Spitzkunnersdorf, welcher einst gegen Abend am Fuße des Forsten pflügte, sahe in dem Busche die Buschweibchen gar eifrig mit Anstalten zum Kuchenbacken beschäftigt. Eine zeitlang sah er zu, endlich sprach er, sie sollten doch ihm auch einen Kuchen backen. Die Buschweibchen versprachen das, und als der Bauer früh Morgens wieder auf sein Feld kam, fand er am Ackerraine einen schönen Kuchen für sich hingelegt.