Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1857 II 095.jpg

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was geschehen war: das Pferd habe er dem Vater geschickt, damit er nicht immer herum zu laufen brauche. „Du hast wohl gethan,“ antwortete sie, „du hast noch junge Beine und kannst zu Fuß gehen.“

Als der Bauer nach Haus gekommen war, stellte er das Pferd in den Stall neben die verpfändete Kuh, gieng dann zu seiner Frau und sagte „Trine, das war dein Glück, ich habe zwei gefunden, die noch einfältigere Narren sind als du: diesmal kommst du ohne Schläge davon, ich will sie für eine andere Gelegenheit aufsparen.“ Dann zündete er seine Pfeife an, setzte sich in den Großvaterstuhl und sprach „das war ein gutes Geschäft, für zwei magere Kühe ein glattes Pferd und dazu einen großen Beutel voll Geld. Wenn die Dummheit immer so viel einbrächte, so wollte ich sie gerne in Ehren halten.“ So dachte der Bauer, aber dir sind gewis die einfältigen lieber.

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1857). Göttingen 1857, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1857_II_095.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)