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Seite:Die Gartenlaube (1861) 269.jpg

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verschiedene: Die Gartenlaube (1861)

Eine Voigtländerin am Stickrahmen.
Nach der Natur gezeichnet von G. Schweißinger.

Mustern gemacht und meistens mit goldenen und silbernen Flittern, Blumen u. dergl. verziert ist. Diese Haube, die bis auf die neueste Zeit herab selbst die Bürgerfrauen des Handwerkerstandes trugen, wird jetzt auch auf dem Lande von dem jüngeren Geschlechte meistens nur noch für die große Toilette bei festlichen Gelegenheiten aufgespart; sonst wird sie in manchen Gegenden fast ganz durch das einfachere „Kopftuch“ ersetzt, ein gewöhnliches buntes Tuch,[1] das die jungen Frauen und Mädchen, wie sich der fremde Badegast von Elsters hübschen Brunnenschöpferinnen mit Vergnügen erinnern wird, auf gar malerische Art und nicht ohne Koketterie um den Kopf zu schlingen wissen, an dessen verschiedenartig gebundenen Schleifen der Kundige häufig sogar zu erkennen vermag, aus welcher Gegend des Voigtlandes das ihm auf der Straße begegnende frische und freundliche Bauermädchen herstammt.

(Schluß folgt.)


  1. Ein Trachtenbild, dessen nähere Erklärung die zweite Abtheilung unserer Schilderung bringt, geben wir in obiger Abbildung, die von dem Künstler treu nach der Natur im Bad Elster aufgenommen wurde. D. Red.




Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1861). Ernst Keil’s Nachfolger, Leipzig 1861, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1861)_269.jpg&oldid=- (Version vom 9.9.2019)