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LICHT.
Wir zwei Gevatterleute! Geht mir fort.

ADAM.
Zu seiner Zeit, ihr wißt’s, schwieg auch der große
Demosthenes. Folgt hierin seinem Muster.
Und bin ich König nicht von Macedonien,
Kann ich auf meine Art doch dankbar sein.

LICHT.
Geht mir mit eurem Argwohn, sag’ ich euch.
Hab ich jemals –?

ADAM.
 Seht, ich, ich, für mein Theil,
|16| Dem großen Griechen folg’ ich auch. Es ließe
Von Depositionen sich und Zinsen
Zuletzt auch eine Rede ausarbeiten:
Wer wollte solche Perioden drehn?

LICHT.
Nun, also!

ADAM.
 Von solchem Vorwurf bin ich rein,
Der Henker hol’s! Und alles, was es gilt,
Ein Schwank ist’s etwa, der zur Nacht geboren,
Des Tags vorwitz’gen Lichtstrahl scheut.

LICHT.
 Ich weiß.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug. Berlin: Realschulbuchhandlung Reimer, 1811, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_zerbrochene_Krug_(Kleist)_020.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)